Gastbeitrag von Patrick Schulte, Geschäftsführer der Online-Plattform Lozuka
Des Meisters Gespür für die digitale Fleischerei
Fleischermeister Bingener liest eben noch den neuen Kommentar auf der Facebookseite seines Betriebes. Dort steht: „Vom Netphener Markt her kenne ich die sehr gute Qualität der Waren von Fleischerei Bingener. Heute habe ich mir mal alles über Lozuka ausliefern lassen. Bin insgesamt sehr zufrieden mit Waren und Service. Das heutige Freitagsmenü war sehr lecker.“ Bei solchen Aussagen bekommt Guido Bingener doch schon etwas Gänsehautfeeling. Wieder findet er sich in seiner Entscheidung bestätigt und ist stolz, dass er den Mut hatte, als „Traditionshandwerker“ auch den digitalen Weg einzuschlagen.
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Ob Gulaschsuppe oder Catering, Geflügelmettwürstchen oder Frikadellen, sein Angebot und sein Engagement für die individuellen Wünsche seiner Kunden haben ihn zu einer regionalen Größe für Fleisch- und Wurstwaren werden lassen. Doch das alleine ist es nicht – es sind seine Ideen und seine Bereitschaft, das Handwerk trotz oder gerade wegen traditioneller Werte mit der Zeit gehen zu lassen. Daraus entstanden in der Vergangenheit innovative Konzepte, die die Fleischerei Bingener noch erfolgreicher machten.
Rastlos in Siegen – auf der Suche nach dem letzten Kick
Bingener bildet junge Menschen zu den besten ihres Jahrgangs in Nordrhein-Westfalen aus und schickt sie erfolgreich zu Leistungswettbewerben des Deutschen Handwerks NRW. Er veranstaltet Grillseminare und bietet sein Sortiment auf Wochen- und Biomärkten an, er postet auf Facebook und hat sogar eine eigene App entwickeln lassen, die im App Store oder bei Google Play unter Bingener heruntergeladen werden kann.
Der Geschäftsmann aus Kreuztal ist dennoch unruhig und immer auf der Suche. Nach was? Was kann man noch tun, um den regionalen Markt dauerhaft zu sichern und Potenzial, das vielleicht sonst überregionale Anbieter via Online-Kanal nutzen, für sich auszuschöpfen? Über 20.500 Fleischerei-Verkaufsstellen gibt es in Deutschland, darunter rund 12.300 Meisterbetriebe, wie er es einer ist, erfahren wir bei handelsdaten.de. Doch seit 2007 sind die Zahlen rückläufig. Immer mehr Handwerkskollegen schließen. Geht da nicht noch was?