Gamification im Handel: Millennials bevorzugen Erlebnisse!
Benedikt GörgesGeschätzte Lesedauer: 3 MinutenImmer mehr Personen ziehen Erlebnisse Produkten vor – und das in einer Zeit, in der Kund:innen preissensibler sind und vor dem Besuch im Handel häufiger Preise vergleichen als früher. Händler:innen suchen Lösungen, die einfach umsetzbar sind und schnelle Erfolge bringen. Benedikt Görges Retail-Experte bei Screenable, klärt in seinem Blogbeitrag auf, warum Gamificationen ein Teil der Lösung sein kann.
Zufriedenheit durch Erlebnisse – gerade bei den Millennials
Die Kaufkraft der Millennials steigt kontinuierlich an. Im Jahr 2021 haben die Millennials die Boomer überholt und sind nun die „mächtigsten Konsumenten der Welt“. Die weltweite jährliche Kaufkraft wird auf 2,5 Billionen Dollar geschätzt – 2,5 Billionen Gründe sich damit zu beschäftigen. Im Gegensatz zu den Babyboomern geben 75% der Millennials an, dass sie ihr Geld lieber für Erlebnisse statt für Produkte ausgeben. Ein Grund mehr Erlebnisse im Handel zu etablieren.
Nicht nur Marketing muss sich verändern
Im Marketing beobachten wir diese Entwicklung schon lange. Es geht nicht mehr nur darum, ein Auto zu kaufen, sondern um das Versprechen von beispielsweise Abenteuer, Freiheit und Sorgenlosigkeit, je nach Marke und Modell unterschiedliche „Erlebnisse“ oder „Gefühle“. Und jetzt ist der Handel an der Reihe, sich nicht mehr nur über die Produkte zu definieren, die er verkauft. Er muss aktiv werden und den Kundenwunsch nach Erlebnissen erfüllen z.B. durch verschiedene Serviceleistungen, Events, Partys, Entertainment oder Gamification. Gamification spricht die Generation Y und sogar Z (Geburtsjahrgänge 1996-2012) an. Mehr als 80 % der Generation Z betrachten sich als Gamer. Welche Möglichkeiten ergeben sich aus der Begeisterung dieser jungen Menschen für Spiele im Zusammenhang mit dem Handel? Es eröffnen sich zahlreiche Chancen, angefangen bei gezielter Ansprache, Inspiration, Recruiting und Employer-Branding bis hin zur Stärkung der Kundenbindung, Verkaufsförderung und der Schaffung einzigartiger Erlebnisse vor Ort.
Erfolgreich validiert und trotzdem innovativ
Gamification ist keineswegs unerprobt und längst nicht mehr nur etwas für mutige Unternehmen. Es existieren bereits vielfältige Ansätze und Firmen, die erfolgreich dieses Konzept umgesetzt haben. Beispielsweise durch die Nutzung eines Bildschirms im Schaufenster, der über einen QR-Code interaktiv bedient wird, oder die Integration von spielerischen Elementen im Wartebereich, um Kund:innen, etwa in einer Bank, unterhaltsam über den Termin zu informieren. Diese Methode eignet sich hervorragend zur Wissensvermittlung, sei es im Kontext von beruflichen Interessen oder zur Aufklärung über komplexe Themen wie Altersvorsorge, beispielsweise bei einer jüngeren Zielgruppe. Egal, wo diese Elemente eingesetzt werden, sie können die Verweildauer der Zielgruppe erheblich verlängern, und das alles durch Spiel und Spaß, mit einem erfreulichen Abschluss. Aufmerksamkeit ist die neue Währung.
Fokus auf die Besonderheit des Handels!
Die Corona-Pandemie hat selbst die letzten Skeptiker für das Onlineshopping gewonnen. An Black Friday 2023 planten nur 8 % der Befragten, ihr Geld im stationären Handel auszugeben, und das bei einem prognostizierten Gesamtvolumen von 5,8 Milliarden Euro. Dazu passen Zahlen der Einzelhändler:innen, die angeben, dass bei 76 % die Kundenfrequenz rückläufig ist. Digitalisierung ist hier eine Lösung, um beispielsweise Omnichannel Commerce anbieten zu können. Aber warum kaufen Personen vor Ort? Persönlicher Service, Produkte anfassen & sofort mitnehmen und schließlich werden die Erlebnisse immer wichtiger.
Es gibt viele Möglichkeiten im Zusammenhang mit Gamification. Mein Rat lautet: Nutzen Sie die Vorteile des Handels und den direkten Kundenkontakt, um Ihren Kund:innen wieder unvergessliche Erlebnisse vor Ort zu bieten. Schaffen Sie eine Atmosphäre voller Spaß und echter Erlebnisse. Auf diese Weise wird Ihre Kundschaft Sie sicherlich nicht so schnell vergessen.