Nachhaltige Mode trifft auf nachhaltige Verpackung
Nachhaltigkeit trifft auf Stil: Mit dayê rose hat Gründerin Sermin Reinold eine Stillmode geschaffen, die nicht nur zeitlos schön, sondern auch ressourcenschonend ist. Verpackungsmüll? Überflüssig! Dank der Zusammenarbeit mit reuse.me setzt dayê rose auf ein cleveres Mehrwegsystem – für eine Modewelt mit weniger Abfall und mehr Verantwortung.
Die Ausgangslage:
Von der Idee zur Innovation: Nachhaltige Stillmode mit Stil
Manchmal entstehen die besten Ideen genau dann, wenn man sie am meisten braucht – so war es auch bei Sermin Reinold vom Mode-Start-up dayê rose. Nach der Geburt ihrer ersten Tochter stellte sie fest, dass es kaum Stillmode gab, die nicht gleichzeitig Schwangerschaftsmode war. Die meisten Schnitte betonten weiterhin den Bauch – genau das, was viele frischgebackene Mütter vermeiden möchten. Also nahm sie die Sache selbst in die Hand und entwarf Mode, die bequem, stilvoll und zeitlos ist.
Nachhaltigkeit spielte dabei von Anfang an eine große Rolle. Warum Kleidung entwerfen, die nur wenige Monate getragen wird, wenn man sie auch alltagstauglich gestalten kann, einhergehend mit einer nachhaltigen Verpackung. Denn schon bei der Gründung von dayê rose war für Sermin klar: Unnötige Verpackungen sind ein No-Go. Statt in Plastik eingehüllte Produkte zu verschicken, verzichtet sie konsequent auf überflüssiges Material – selbst auf die in der Modebranche üblichen Polybags. Die Produkte kommen sogar unverpackt aus der Produktion direkt ins Lager.
Doch damit hörte die Nachhaltigkeitsreise nicht auf. Wenn schon weniger Verpackung, dann auch eine umweltfreundliche Lösung für den Versand. Nach einigen Recherchen stieß Sermin auf Mehrwegverpackungen – und die Entscheidung war gefallen: Mehrweg statt Einweg.
Die Herausforderung:
Produkte und Verpackungen sollen nachhaltig sein
Der Weg zur eigenen Modemarke ist selten geradlinig – das musste auch Sermin feststellen, als sie dayê rose gründete. Da sie selbst nicht nähen konnte, musste sie sich erst einmal in die Welt der Modeproduktion einarbeiten. Das Internet half, doch am wertvollsten war der direkte Austausch mit Produzenten. Die größte Herausforderung? Die Industrie verstehen, Lieferanten finden und das nötige Know-how aufbauen. Nach 1,5 Jahren ging ihre erste Kollektion online.
Die Suche nach nachhaltigen Materialien und fairen Produktionsstätten war eine weitere große Aufgabe. Sermin entschied sich anfangs für Produzenten in der EU, um hohe Standards in der Arbeitswelt zu gewährleisten. Doch dann kam die Corona-Pandemie – Reisen zu den Produktionsstätten waren nicht möglich. Also stützte sie sich auf Siegel und Zertifizierungen, die nachhaltige Betriebe und Rohstoffe ausweisen. Seit 2024 wird auch in der Türkei produziert.
Von Anfang an war klar: dayê rose setzt auf Mehrwegverpackungen. Doch als die ursprüngliche Lösung zu teuer wurde, begann Sermin nach Alternativen zu suchen. Durch den Tipp einer anderen Gründerin stieß sie auf reuse.me. Mit Rudi Siegle von reuse.me fand Sermin einen Partner, der es mit standardisierten Verpackungen und einem cleveren Rücknahmesystem auch kleineren Onlinehändlern:innen ermöglicht, Ressourcen zu sparen und Müll zu vermeiden.
Die Lösung:
Auch nachhaltige Verpackungsoptionen sind skalierbar
Die erste Mehrweg-Lösung funktionierte zwar gut, doch mit dem Wachstum von dayê rose wurde sie schlicht zu teuer. Eine nachhaltige Verpackung darf kein Hindernis sein, sondern muss wirtschaftlich mitwachsen. An diesem Punkt kam reuse.me ins Spiel. Die Plattform kombiniert Nachhaltigkeit mit Wirtschaftlichkeit und bietet eine skalierbare Lösung, die auch für kleinere Unternehmen tragbar ist. Das Konzept beweist, dass Nachhaltigkeit nicht kompliziert oder teuer, sondern einfach nur gut durchdacht sein muss.
Rudi Siegle und seine Kolleg:innen haben sich viele Gedanken darüber gemacht, was nachhaltige Händler:innen brauchen: robuste Versandkartons für empfindliche Produkte, Versandtaschen aus recyceltem Kraftpapier und Kunststoff vom Anbieter Wildplastic sowie eine offene Plattform für Mehrwegverpackungen. Denn die Anforderungen der Händler:innen sind klar: Sicherheit beim Transport, einfache Rückgabe für Kund:innen und Wirtschaftlichkeit. Das Ziel ist es also, Mehrwegverpackungen nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch günstiger als Einwegverpackungen zu machen.
Das System von reuse.me ist dabei einfach in bestehende Abläufe integrierbar. Händler:innen müssen nichts an ihrem Shop oder Lagerverwaltungssystem ändern – die Umstellung auf Mehrweg funktioniert nahtlos. Die Verpackungen werden über eine App und sogenannte Drop-Off-Points zurückgegeben, wobei Endkund:innen sogar nachhaltige Sachpreise gewinnen können. reuse.me sorgt dann für die Wiederverwendung und maximiert so die Lebensdauer der Verpackungen, damit diese so lange wie möglich im Kreislauf bleiben.
Lessons Learned – einfach machen!
Für Sermin hat sich die Zusammenarbeit mit reuse.me als echter Gewinn erwiesen. Ihr Ziel war es, nachhaltig zu wirtschaften, ohne ihre Liquidität zu belasten – das wurde mit der neuen Lösung möglich. dayê rose setzt nun auf einen Mehrwegkarton aus nachwachsenden Rohstoffen, der mehrfach genutzt und anschließend recycelt werden kann.
Rudi Siegle bringt es auf den Punkt: Nachhaltigkeit bedeutet Kreislaufwirtschaft. Dabei geht es nicht nur ums Recycling, sondern vor allem um die Wiederverwendung. Papier- und Wellpappverpackungen können sechs bis acht Mal recycelt werden, bevor die Fasern instabil werden – reuse.me sorgt dafür, dass diese Zyklen maximal ausgeschöpft werden.
Die Entscheidung für reuse.me war für dayê rose genau richtig, denn auch die Kund:innen sind überzeugt. Das Feedback zur Mehrwegverpackung ist durchweg positiv – sie schätzen es, ohne zusätzlichen Aufwand zu einer umweltfreundlicheren Lösung beitragen können. Und für Unternehmen bedeutet es: Kein komplizierter Prozesswechsel, aber ein großer Impact.
Die wichtigste Erkenntnis von Sermin und Rudi? Nicht lange zögern, sondern vorangehen. Unternehmen sollten klare Werte vorleben, statt die Verantwortung auf die Kund:innen abzuwälzen. Warum sollten sich Kund:innen beim Checkout entscheiden müssen, ob sie eine Mehrwegverpackung nutzen möchten oder nicht? Nachhaltigkeit funktioniert am besten, wenn Unternehmen mutig vorangehen und einfach machen. So können sie langfristig dazu beitragen, dass sich das Mindset in der Gesellschaft verändert.
Und, wo geht die Reise hin?
Für die Zukunft hat Sermin noch einige nachhaltige Ideen parat, wie zum Beispiel eine Pre-Loved-Kollektion: Getragene dayê rose-Teile sollen zurückgenommen und als Second-Hand-Stücke wieder in den Shop eingebunden werden. So wird der Kreislauf weiter geschlossen. Ebenso ein „Um-Näh-Service“: Wer nach der Stillzeit seine Kleidung weitertragen möchte, könnte die nahtverdeckten Reißverschlüsse einfach entfernen lassen. Eine kleine Anpassung mit großer Wirkung – für noch mehr Langlebigkeit.
Auch bei reuse.me gibt es ambitionierte Pläne: Mehrwegverpackungen müssen so günstig werden, dass Einweg schlicht keine Option mehr ist. Durch Skalierung soll genau das Realität werden – ein großer Schritt in Richtung nachhaltiger Versandlogistik.
Eins ist klar: dayê rose und reuse.me stehen erst am Anfang. Nachhaltigkeit ist kein Trend, sondern eine Bewegung – und beide Unternehmen gestalten sie aktiv mit.
Nachhaltige Verpackung – ein voller Erfolg!
Nachhaltige Mode und umweltfreundliche Verpackungslösungen gewinnen immer mehr an Bedeutung. Besonders in der Fashion-Branche stellt sich die Frage, wie Ressourcen geschont und Abfall vermieden werden können – ohne dabei Kompromisse bei Design und Funktionalität einzugehen. Innovative Konzepte zeigen, dass Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit erfolgreich kombiniert werden können.
Mehr lesen über
Unternehmen: dayê rose
Ort: Köln
Mitarbeitende: 3
Gründungsjahr: 2021
Branche: Mode/ Fashion
Website: dayerose.com
Der Name ihres Labels dayê rose hat eine ganz persönliche Bedeutung. „dayê“ bedeutet auf Kurdisch „Mama“ – genau so haben ihre Eltern ihre Mütter gerufen. Und „rose“? Beide Omas von Sermin trugen die Rose in ihrem Namen. Damit ist dayê rose eine Hommage an ihre Familie und ihre Wurzeln – an starke Frauen, an Tradition und an die Liebe, die keine Sprachbarrieren kennt.
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