Best-Practice: Familienunternehmen Wellner
Der Ausgangspunkt
Das Familienunternehmen Wellner existiert bereits seit 1928. Anfänglich versorgte es Schneider im Raum von Hameln mit Garnen, Tuchen und Futterstoffen. Erst im Jahre 2002 bezog man die Immobilie, in der sich heute das Modehaus Wellner und die Unternehmensverwaltung befinden. Hier arbeitet etwa die Hälfte der aktuell rund 110 Mitarbeiter. Zu Wellner zählen mittlerweile neun Franchise-Stores.
Die Herausforderung / Problemstellung
Eine emotionale Produktinszenierung und guter Service waren lange Zeit Erfolgsgaranten im Mode-Fachhandel. Jetzt fordert der digitale Wandel enorme Anpassungsleistungen von diesem Retail-Format. Fest steht: Die Bindung ist weniger stark als früher. Denn auch die Stammkunden kaufen Mode nicht nur bei Wellner, sondern auch woanders und auch über digitale Kanäle.
Unternehmen: Familienunternehmen Wellner
Mitarbeiter: 110
Filialen: 10 (Haupthaus in Hameln, dazu 9 Franchise-Stores)
Branche: Textil & Mode
„Omnichannel krempelt das ganze Unternehmen um. Wir haben sieben Jahre geübt und jeden Fehler ausprobiert.“
Holger Wellner – Geschäftsführer Wellner – Das Modehaus
Die Lösung
Wellner bietet neben der klassischen Online-Bestellung mit Versand an die Kundenadresse auch die Abholung der Ware im Geschäft. Der Kunde kann außerdem mittels virtueller Regalverlängerung seinen gewünschten Artikel direkt im Geschäft bestellen. Somit macht der mittelständische Modehändler Holger Wellner bis zu 20 Prozent seines Umsatzes bereits online – der Digitalisierung sei Dank. Bei Online-Bestellungen kann sowohl auf das Lager des Stammhauses als auch auf die Bestände der Franchise-Stores zurückgegriffen werden. Über 90 Prozent der Bestellungen werden so aus der Fläche gepickt.
2019 endete die Realisierung der „digitale Warenbörse“, technisch auf der Plattform Modehaus.de umgesetzt, wo sowohl Wellners Warenbestände als auch die von befreundeten Unternehmen abgebildet werden und den Mitarbeitern am POS über eine App-Lösung zur Verfügung stehen. Das Ganze funktioniert ähnlich wie eine Suchmaschine.
Vor allem aber bei standortbezogenen Marketingaktivitäten über alle Verkaufskanäle hinweg nimmt Wellner in der Szene des inhabergeführten Modehandels eine Vorreiterrolle ein. Dabei setzt er auf die Kunden-App mit Beacon-Technologie:
Sowohl im Haupthaus als auch in drei der neun Franchise-Stores sind Beacon-Funksender installiert und senden Funksignale, die von Bluetooth-fähigen Smartphones empfangen werden können. Damit können Kunden, die ihre Einwilligung gegeben haben, beispielsweise Push-Nachrichten aufs Handy gesendet werden. So lassen sich Willkommensbotschaften, lokale Angebote oder Gutscheine und Coupons ausspielen und die Besuche von Kunden und deren Verweildauer im Modehaus erfassen. Die Resonanz auf eine Kampagne kann in Echtzeit nachvollzogen werden. Das umfasst die Analyse der CRM-, POS- und Verkaufsdaten sowie die Erfassung kundenspezifischer Daten wie Name und Kundennummer.
„Wir nutzen die Beacon-Technologie hier zur Frequenzsteigerung. Potenzielle Kunden, die in der Stadt-Galerie flanieren, wollen wir mit Push-Nachrichten dazu motivieren, auch unser nahegelegenes Haupthaus zu besuchen.“
Holger Wellner – Geschäftsführer Wellner – Das Modehaus
Das ganzheitliche Ziel des Unternehmens
Wellner möchte zu den Top 10 der Online-Modeanbieter gehören. Das geht nur über intelligente digitale Kaufimpulse, die über die Website, E-Mail-Kampagnen, Push-Nachrichten übers Smartphone an Kunden mit der dazugehörigen App und Präsenz in den sozialen Medien ausgespielt werden.
Sie wollen immer auf dem Laufenden bleiben?
Unser Newsletter informiert Sie regelmäßig über aktuelle Veranstaltungen sowie über Trends und Innovationen rund um das Thema Digitalisierung im Handel.