Neues von unseren Händlerprojekten: Die ersten Schritte in den Social Commerce
Stefanie OttoGeschätzte Lesedauer: 3 MinutenDas Mittelstand-Digital Zentrum Handel begleitet und unterstützt kleine und mittlere Handelsunternehmen bei der Digitalisierung. Anhand unserer Händlerprojekte wird in verschiedenen Formaten gezeigt, wie die digitale Transformation im Einzelhandel innovativ funktionieren kann.
Die Boutique Fräulein – Mode und Wohnen in Ratingen hat schon früh verstanden, dass eine Onlinepräsenz heutzutage für jeden Einzelhändler notwendig ist. Bereits 2016 haben die Inhaber Simona und Daniel Libner gemeinsam mit ihrem Team begonnen, eine größere Reichweite über Social-Media Plattformen anzustreben. Innerhalb von vier Jahren haben sie es geschafft, eine Community von 5.223 Followern auf Facebook und 1.228 auf Instagram aufzubauen. Dieser Erfolg liegt vor allem Simona Libners Präsentationstalenten zugrunde: sie und ihr Team legen viel Wert auf eine persönliche, dynamische und aufrichtige Beratung, die sich in ihren Onlineauftritten wiederfindet. Und das mit Erfolg: „Es kommen immer wieder Kundinnen rein, die vorher ein Video auf Facebook oder Instagram gesehen haben und fragen dann speziell nach einem Teil oder kaufen direkt ganz gezielt etwas, was ich dort anhatte. Das ist toll, denn das zeigt, dass unsere Videos ankommen!“ freut sich Libner gegenüber dem Mittelstand-Digital Zentrum Handel.
Projektstart mit Fräulein Mode und Wohnen
Um in einem weiteren Digitalisierungsprozess voranzuschreiten hat das Mittelstand-Digital Zentrum Handel in Zusammenarbeit mit der gmvteam GmbH, einer Innovationsagentur mit langjähriger Erfahrung in Innovationsprojekten rund um den Einzelhandel sowie “Anfassbar gut”, einer Initiative der Signal Iduna zur Stärkung des lokalen Einzelhandels, beschlossen, das Fräulein in einem neuen Projekt zu unterstützen.
Basierend auf den Erfolgszahlen aus den Social-Media-Kanälen und des synergetischen Auftretens, sowohl offline als auch online, war für das Fräulein der Verkauf Ihrer Produkte über diese Plattformen, der Schritt in den sogenannten “Social Commerce” also, der nächste logische Schritt, um ihren Kundinnen ein noch besseres Einkaufserlebnis zu bieten.
Durch ihre einfache Anwendung bot sich die Onlineshop Plattform shopify an, um die Produkte auf den Social-Media-Kanälen anzubieten. Über eine Applikation können alle Produkte eingestellt, bearbeitet und durch einen klick auf dem Facebook Businessprofil hochgeladen werden. Die Verknüpfung zu Instagram erfolgt im Anschluss händisch durch das Taggen der Produkte.
Erste Schritte in Richtung Social Commerce
In einem gemeinsamen Workshop wurde eine Strategie bezüglich der Produktauswahl und der Verknüpfung zum Ladengeschäft erarbeitet. Neben der richtigen Auswahl des Sortimentes spielt die Verfügbarkeit der Waren eine sehr wichtige Rolle bei dem Aufbau eines Online-Shops. Gerade für Einzelhändler, die ganz frisch den Start eines zusätzlichen Vertriebsweg einschlagen, stellen sich einige Fragen:
- Wie viel Ware bestelle ich?
- Kann ich eine Einigung mit meinen Lieferanten vereinbaren, damit ich auf der einen Seite flexibel bin und auf der anderen Seite nicht die hohe finanzielle Belastung tragen muss?
- Wie gehe ich mit einer großen Nachfrage um?
- Möchte ich Produkte anbieten, die eventuell eine hohe Rücksendequote mit sich bringen, wie z.B. Schuhe oder Kleidung?
Gerade zu Beginn lässt sich nur schwer einschätzen, wie viele Bestellungen täglich zu erwarten sind. Produktauswahl und Warenverfügbarkeit sind daher zwei der wichtigsten Themen dieses Prozesses und sollten von Anfang an gut durchdacht sein.
Das Fräulein hat sich dazu entschlossen, vorerst Produkte mit einer geringen Rücksendequote anzubieten, da das tägliche Ladengeschäft bereits viel Zeit in Anspruch nimmt und die Kleidung innerhalb einer Woche im Geschäft bereits ausverkauft sein kann. Um also ein Gefühl für die Nachfrage im Onlineverkauf zu bekommen, hat das Fräulein beschlossen, vorerst nur Accessoires wie Taschen, Ketten, Schürzen oder Gürtel anzubieten, hält sich aber eine Erweiterung des Sortiments auf Kleidung offen.
Wie geht es Weiter?
Im Ladengeschäft selbst ist das Einrichten einer Social-Media-Ecke im Schaufenster geplant, um die Kundinnen auf die Produkte, die online sind, hinzuweisen. Diese soll zum einen aus einem Monitor bestehen, der die Instagram Highlights der Woche oder des Monats präsentiert, zum anderen aus einer Schaufensterpräsentation der Produkte neben dem Monitor.
Im weiteren Projektverlauf folgt außerdem eine Einführung in die Aufnahmetechnik von Produktbilder und Bearbeitung von Produktvideos – bleiben Sie über den weiteren Verlauf des Projekts auf unserer Webseite informiert und schauen Sie sich außerdem gerne einmal den virtuellen Ladenrundgang durch eine der liebevoll eingerichteten Stores an!
Dieser Artikel ist in abgewandelter Form im Rahmen der Initiative “Anfassbar gut”, die von Signal Iduna und dem Handelsverband Deutschland ins Leben gerufen wurde, hier erschienen.