Gewinnerin Retail Pitch Night 2.0: givtback siegt mit sozialen Produkten

givtback ermöglicht es seinen Kund:innen nicht nur, mit personalisierten Geschenken Freude zu bereiten, sondern auch, die Beschäftigungsmöglichkeiten von sozialen Organisationen und ihren Mitarbeitenden zu verbessern.

Was macht euer Start-up und warum glaubt ihr, dass sich eure Geschäftsidee durchsetzen wird?

givtback ist ein Online-Shop für hochwertige Geschenk- und Dekorationsartikel. Wir bieten personalisierte Geschenkboxen mit Namen und Widmungsgravur für jeden Anlass sowie Schmuck- und Dekorationsartikel. All unsere Produkte stammen aus sozialen Manufakturen. Vielen Konsument:innen ist Nachhaltigkeit bei ihren Einkäufen ein Anliegen. Verbraucher:innen treffen bewusst Kaufentscheidungen, von denen sie glauben, dass sie positive soziale, wirtschaftliche und ökologische Auswirkungen haben. givtback deckt alle drei Nachhaltigkeitsbereiche ab und macht vor allem auf den sozialen Nachhaltigkeitsgedanken aufmerksam.

Das Ziel von givtback ist es, soziale Manufakturen auf der ganzen Welt zu stärken, da diese bisher kaum am Markt bekannt sind. Wir rücken ihre Produkte in die Mitte der Gesellschaft und unterstützen nachhaltige Beschäftigungsmöglichkeiten.Bei givtback werden die Produkte von Handwerkergruppen aus sozialen Manufakturen bezogen, darunter Menschen mit Behinderungen, Geflüchtete, junge Mütter, Überlebende des Menschenhandels und Menschen, die in extremer Armut leben oder aus häuslicher Gewalt flüchten. Diese sozialen Organisationen verbessern die Lebensqualität der Betroffenen durch Betreuung, Ausbildung, Beratung, Unterkünfte und Gesundheitsprogramme.

Unsere Produkte erzählen Geschichten von Personen, die sie erschaffen haben. Daher setzt sich givtback dafür ein, die Würde der Handwerker von sozialen Manufakturen zu wahren sowie ihre Techniken und Traditionen zu feiern. Wir sind überzeugt, dass soziale Nachhaltigkeit im Bereich Konsum eine immer größere Rolle spielen wird und sich aufgrund dessen die Geschäftsidee von givtback durchsetzen wird.

givtback | Ein Blick hinter die Kulissen | Retail Pitch Night 2.0 mit Gründerin Anna-Lena Rehm
givtback | Ein Blick hinter die Kulissen | Retail Pitch Night 2.0 mit Gründerin Anna-Lena Rehm

Was waren die größten Hürden, die ihr auf eurem Gründungsweg überwinden musstet?

Hürden gehören aus unserer Sicht besonders in der Gründungsphase zum täglich Brot. Man sollte diese als Wegweiser interpretieren, sich nicht entmutigen lassen und den Weg als Ziel anerkennen.

Bei der Gründung von givtback war es am Anfang schwierig, soziale Manufakturen bzw. Produkte zu finden, da diese oftmals wenig Internetpräsenz haben. Letztendlich konnten wir nach intensiver Recherche feststellen, dass es alleine in Deutschland ca. 3.000 soziale Manufakturen gibt. Auch diese hohe Anzahl ist ein Indiz dafür, dass hinsichtlich sozialen und nachhaltigen Konsums noch einiges zu tun und möglich ist sowie hinsichtlich der Bekanntheit der sozialen Manufakturen Aufholbedarf besteht. Dies hat uns hinsichtlich der Geschäftsidee von givtback weiter bestärkt.

Als bootstrapped Start-up war es sehr hilfreich, das persönliche Netzwerk zu nutzen. Es wird oft unterschätzt, wie viel man am Anfang in einem Start-up selbst tun muss, wenn man kein großes Eigenkapital mitbringt. Von Webseiten-Programmierer:in, Customer Service bis hin zu Produkt-Fotograf:in muss man als Gründer:in schon oftmals als Allrounder agieren. Die Hürde sich in alle Themen-Gebiete einzulesen bzw. diese anzueignen, Neues auszuprobieren sowie Freunde und Familie um Unterstützung zu bitten, hat sich letztendlich als großer Mehrwert herausgestellt.

Wo geht die Reise hin? Was sind eure Ziele für 2021 und für die nächsten fünf Jahre?

Unser Ziel für 2022 ist es, den Bekanntheitsgrad von givtback massiv zu steigern und hierdurch die Sichtbarkeit von sozialen Manufakturen und ihren Mitarbeiter:innen stetig zu erhöhen. Wir möchten mehr über die Arbeit und Mitarbeiter:innen von sozialen Manufakturen berichten. Zudem haben wir einige Produkteinführungen für dieses Jahr geplant. Das Potenzial von givtback hinsichtlich der Erweiterung des Produktsortiment sowie bezüglich der Sichtbarkeitserweiterung von sozialen Manufakturen ist riesig.

Unsere Vision mittelfristig ist es nicht „nur“ einen Online-Shop zu betreiben, sondern einen Concept Store inklusive Café als Integrationsunternehmen aufzubauen. Hier sollen zusätzlich zu Deko- und Geschenkartikeln auch Home Produkte, wie z.B. Möbel, verkauft werden. Natürlich werden auch hier ausschließlich Produkte aus sozialen Manufakturen angeboten. Als Integrationsbetrieb werden hier z.B. Menschen mit Behinderung, Geflüchtete oder Menschen die von Altersarmut bzw. Einsamkeit betroffen sind, angestellt. Mit dem Concept Store soll ein stilvoller und positiver Beschäftigungsort für Menschen geschaffen werden – egal welchen Geschlechts, ob mit oder ohne Behinderung, ob alt oder jung, ob einheimisch oder eingewandert. Wir fördern Diversity. Um unsere Vision von einem Integrationsbetrieb wahr werden zu lassen, sind wir aktuell in der Anfangsphase der Finanzierungsplanung.

Wie seid ihr bekannt geworden?

Wir wurden bereits von ein paar bekannten Bloggern bzw. Online-Stadtmagazinen wie z.B. „Act beyond profit“, „Mit Vergnügen“ und „MucBook“ empfohlen. Außerdem lebt givtback von Mundpropaganda und Empfehlungen. Das Verschenken bringt den Nebeneffekt mit sich, dass nicht nur der Käufer bzw. die Käuferin, sondern auch der:die Beschenkte auf givtback bzw. unsere Produkte aufmerksam wird. Somit profitiert der Bekanntheitsgrad auch vom Geschäftsmodell von givtback.

Zudem dienen uns der Marktplatz Etsy sowie unsere Social-Media-Kanäle dazu, stetig unseren Bekanntheitsgrad zu erhöhen. Des Weiteren hatten wir bereits ein paar Pop-Up-Stände im Einzelhandel.

Wie geht ihr mit Rückschlägen um?

Rückschläge als Start-up sind normal und sogar wichtig. Diese können richtungsweisend sein, geben Klarheit darüber, auf welche Ziele man sich mehr konzentrieren sollte, und welche Ideen man vielleicht über Bord werfen sollte.

Jedoch ist es auch wichtig, sich Rückschläge nicht zu sehr zu Herzen zu nehmen. Sie zwingen dich lediglich dazu, dein strategisches Denken zu hinterfragen. Wenn man mit der positiven Einstellung an Problemstellungen herangeht und sagt: „Es gibt keine Probleme, nur Lösungen“, dann kann der eine oder andere Rückschlag einen kreativen Denkanstoß und neue Chancen bieten.

Welche Tipps könnt ihr Gründer:innen mit auf den Weg geben?

Aus unserer Sicht spiegeln die Begriffe „Chances“ (dt. Chancen), „Purpose“ (dt. Zweck) und „Freedom“ (dt. Freiheit) am besten das Thema Gründung wider.

1) Chances: Wenn sich Chancen ergeben, dann ergreife diese! Wenn dein Innerstes „Ja“ sagt, dann spring! Oftmals denken wir, dass wir erst schwimmen lernen müssen, um etwas zu wagen. Der Prozess „learning by doing“ wird oftmals unterschätzt. Werde dir darüber bewusst, dass das Wasser nicht wärmer wird, nur weil du später springst.

2) Purpose: Erschaffe etwas, dass es noch nicht gibt! Erkenne gesellschaftliche, soziale und ökologische Herausforderungen und wie du mit deinem unternehmerischen Handeln deinen Beitrag hierzu leisten kannst.

3) Freedom: Niemand definiert deine Spielregeln – nur du selbst! Du kannst deinen Arbeitsalltag und Prozesse selbst definieren. Lass dich von Output- anstatt Input-getriebenen Arbeiten leiten und bestimme deine ganz persönliche Work-Life-Balance.

givtback | Hochwertige, handgefertigte Produkte, die in sozialen Manufakturen gefertigt werden
givtback | Hochwertige, handgefertigte Produkte, die in sozialen Manufakturen gefertigt werden

Podcast mit Start-up givtback

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Unternehmen: givtback GmbH

Gründer:in: Anna-Lena Rehm

Branche: Geschenk- und Dekorationsbedarf

Gründungsjahr: 2020

Firmensitz: München

Mitarbeiteranzahl: 2

Webseite: givtback.com