Locamo – der Online-Marktplatz für stationäre Händler
Der lokale stationäre Handel benötigt immer neue Möglichkeiten seine Angebote auch digital auszuweiten. Locamo bietet Händlern eine Plattform, um das eigene Angebot online zu bringen.
Was macht euer Start-up und warum glaubt ihr, wird sich eure Geschäftsidee durchsetzen?
Wir lieben belebte Innenstädte. Zur Unterstützung des Einzelhandels in Zeiten der Digitalisierung und des immer bedeutsamer werdenden Onlinehandels haben wir 2015 den Online-Marktplatz Locamo.de gegründet, auf dem nur stationäre Händler verkaufen dürfen, die ein Ladengeschäft betreiben. Inzwischen ist Locamo mehr als ein Marktplatz: Außer den inzwischen fast fünf Millionen Produktangeboten finden Nutzer auch andere lokale Anbieter wie Handwerker, Gastronomen und Dienstleister aus der Region, die ihre Leistungen sichtbar machen. Und weil jede Stadt noch viel mehr bereithält, bringt Locamo auch Vereine sowie Veranstaltungen auf die Plattform.
Die Notwendigkeit der Vernetzung von On- und Offline ist als Wunsch des Konsumenten allgemein bekannt und unumstritten, was durch verschiedene Untersuchungen belegt ist. Vor allem das Bedürfnis nach mehr Regionalität wird immer deutlicher. Seit einigen Jahren reagieren Städte und Kommunen auf diesen Trend mit der Einrichtung lokaler Marktplätze in unterschiedlichen Ausprägungen. Mehr und mehr reift aber auch die Erkenntnis, dass die meisten dieser Lösungen mangels Angebots oder aufgrund fehlender Funktionalitäten nicht wirklich erfolgreich sind.
Locamo hat daher ein Modell entwickelt, das Städten und Kommunen die Wahrung ihrer Identität mittels eines eigenen Marktplatzes ermöglicht. Gleichzeitig wird durch die Vernetzung der Marktplätze untereinander ein deutlich attraktiveres Gesamtangebot für den Konsumenten erreicht. Das von Locamo bereitgestellte System ermöglicht es zudem, diese regionalen Plattformen sehr kostengünstig einzuführen und – viel wichtiger – genauso preiswert dauerhaft zu betreiben. Wir schließen mit Locamo.de hier erfolgreich eine Lücke.
Was waren die größten Hürden, die ihr auf eurem Gründungsweg überwinden musstet?
Der Einzelhandel hat eine lange Geschichte und Tradition – oft über Generationen hinweg. Die größte Schwierigkeit ist es nach wie vor, die Händler davon zu überzeugen, dass der Onlinehandel kein vorübergehender Trend ist, sondern ein längst nicht mehr wegzudenkender Verkaufskanal. Weit verbreitet ist auch noch die Sicht, dass von Online eine Gefahr ausgeht. Gefühlt haben die wenigstens Händler bisher die Chancen der Digitalisierung für sich erkannt und damit begonnen, diese auch aktiv zu nutzen.
Immer mehr Menschen informieren sich online und nutzen den bequemen Weg des Interneteinkaufs, möchten aber gleichzeitig nicht auf lebendige Innenstädte verzichten. Händler, die sich nicht spätestens jetzt mit der Digitalisierung beschäftigen, werden einen Großteil ihrer Kunden künftig gar nicht mehr erreichen können.
Eine weitere große Hürde ist auch die immer gleiche Frage: Woher kommen hochwertige Daten – Produktbilder und Texte – die interessierten Kunden den Kauf schmackhaft machen? Es wäre ein großer Schritt, wenn auch Hersteller es ihren Händlern einfacher machen würden, auf Marktplätzen zu verkaufen, indem sie die Daten zur Verfügung stellen.
Wo geht die Reise hin? Was sind eure Ziele für 2020 und für die nächsten fünf Jahre?
Bis Jahresende 2020 werden wir zusätzlich zum bundesweiten Marktplatz Locamo.de mindestens zehn regionale, vernetzte Marktplätze wie z.B. www.welfenmarkt.de betreiben und die Zahl unserer Partnerbetriebe nochmal signifikant steigern.
Unser langfristiges Ziel sieht vor, dass wir ein flächendeckendes Netz aus regionalen Marktplätzen und Unternehmen schaffen, sodass der Kunde jederzeit alles über unsere Plattformen in seiner Nähe finden wird.
Wie seid ihr bekannt geworden?
Bekannt geworden sind wir dadurch, dass sowohl Händler als auch Kunden sowie viele weitere Interessengruppen wie z.B. Stadtmarketer, Handelsverbände und Wirtschaftsförderer von unserem Konzept begeistert sind und uns weiterempfehlen. Auch die regionale wie überregionale Presse schreibt zunehmend positiv über uns, was uns in unserer Arbeit bestätigt.
Sicher spielt auch ein gewisser Sympathiefaktor eine nicht unbedeutende Rolle … Dass wir quasi als Gemeinschaft von kleinen und mittelständischen Unternehmern nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern unsere Position im E-Commerce gegen die Online-Giganten behaupten – quasi ein Asterix-Effekt.
Wie geht ihr mit Rückschlägen um?
Zum Unternehmertum gehören auch Rückschläge. Wichtig ist es für uns, diese kritisch zu hinterfragen und daraus zu lernen. Aufgeben ist für uns keine Option. Der Kunde sucht zunehmend nach Möglichkeiten, sich regional zu versorgen und will auch auf den Einzelhandel nicht verzichten. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, ihm diese Möglichkeit zu bieten. Daher bleiben wir am Ball und entwickeln uns laufend weiter.
Welche Tipps könnt ihr Gründern mit auf den Weg geben?
Macht euch einen Plan, zieht Experten zu Rate und vertraut auch mal eurem Bauchgefühl. Geht immer vom schlechtesten Planungsszenario aus und rechnet damit, dass alles, was ihr startet, viel länger dauern wird, als ihr euch gedacht habt.
Lasst euch vor allem bei Entscheidungen hinsichtlich technischer Systeme (von der Telefonanlage über Warenwirtschaft bis zur Webseite oder einem Onlineshop) oder bei der Beauftragung von Dienstleistern nicht von Emotionen leiten, sondern achtet auf Referenzen und bewertet die Fakten.
Untersucht systematisch den Markt für eure Idee und überlegt euch dann, wie ihr eure Kunden finden und erreichen werdet.
Start-up geschlossen
Unternehmen: Locamo GmbH & Co. KG
Gründer: Kai Uwe und Markus Kapler
Branche: E-Commerce
Gründungsjahr: 2015
Firmensitz: Weingarten (Württ.)
Mitarbeiteranzahl: 25+
Dieses Unternehmen ist nicht mehr aktiv.
„Viele stationäre Händler sehen die Onlinewelt als Bedrohung an. Dass sie auch davon profitieren können, beweist der deutschlandweite Online-Marktplatz Locamo.de.“
Kai Uwe und Markus Kapler– Gründer Locamo
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