Mit Ramen zum Ruhm: So wird viral gekocht!
Das Start-up Aimii Ramen verbindet traditionelle japanische Ramen mit modernen Innovationen. Ein virales Video auf einer Plattform für Kurzvideos führte zum Durchbruch. Linda Gößwein und Andreas Ise berichten, wie viel Potenzial Social Media für ihr Unternehmen bietet.
Was macht euer Start-up und warum glaubt ihr, wird sich eure Geschäftsidee durchsetzen?
Wir bei aimii Ramen sind leidenschaftliche Ramen-Fans aus einem Dorf, wo der nächste Ramen-Laden weit entfernt ist. Nach vielen langen Fahrten zu Ramen-Restaurants dachten wir uns: Es muss auch anders gehen. So entstand die Idee unserer tiefgekühlten Ramen, die jede:r genießen kann, egal wo und wann.
Unsere tiefgekühlten Ramen ermöglichen es Liebhaber:innen der japanischen Küche, hochwertige Gerichte bequem von zu Hause aus zu genießen. Gleichzeitig bieten sie Menschen mit wenig Zeit schnell zubereitete Mahlzeiten von hoher Qualität.
Warum aimii Ramen?
- Bequemlichkeit: In 5-10 Minuten in der Mikrowelle oder im Topf zubereitet – ideal für die schnelllebige Welt.
- Authentizität: Echter Geschmack Japans dank traditioneller Aromen und Rezepte.
- Qualität: Hohe Qualität und frische Zutaten, die den Geschmack und die Textur eines Restaurantgerichts nachahmen.
- Flexibilität: Perfekt für vielbeschäftigte Berufstätige und Familien, die eine schnelle und leckere Mahlzeit suchen.
- Nachhaltigkeit: Verzicht auf unnötige Zusatzstoffe und Verwendung nachhaltiger Verpackungen zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung und Umweltschäden.
Mit diesen Vorteilen und unserer Leidenschaft für Ramen sind wir überzeugt, dass aimii Ramen eine breite Zielgruppe ansprechen und sich erfolgreich im Markt etablieren wird.
Was waren die größten Hürden, die ihr auf eurem Gründungsweg überwinden musstet?
Die Idee war geboren, aber jetzt mussten wir herausfinden, wie wir sie gut umsetzen können, ohne an Geschmack und Qualität zu verlieren. Privat haben wir schon oft Ramen gekocht, aber das Einfrieren war eine Herausforderung. Also tüftelten wir Tag und Nacht an der Zubereitung. Dabei hatten wir einen Partner, der Chefkoch im japanischen Restaurant KOI war und uns sehr unterstützt hat. Bis wir einen Weg gefunden haben, wie wir das Ramen frisch halten können, egal wie weit die Reise auch sein mag, blieb uns nicht viel Schlaf. Und auch wenn wir einen Weg gefunden haben: Wir wollen unsere Ramen immer weiter optimieren, die Tüftelei hört also nie auf.
Weitere Hürden, die wir überwinden mussten, waren vielfältig:
- Fehlende Erfahrung im Foodbereich: Wir hatten keine Vorerfahrung in der Lebensmittelindustrie und wussten anfangs nicht, wo wir von Großhändlern die benötigten Lebensmittel beziehen konnten. Es war eine steile Lernkurve, die richtigen Lieferanten zu finden und Beziehungen aufzubauen.
- Produktionskapazitäten: Die Herstellung großer Mengen Ramen stellte uns vor logistische Herausforderungen. Wir mussten passende Maschinen finden und in Betrieb nehmen, um die Produktion effizient zu gestalten.
- Platzmangel: Der Platzbedarf für ein solches Unternehmen ist erheblich. Es war schwierig, geeignete Räumlichkeiten zu finden, die unseren Anforderungen entsprachen.
- Fulfillment und Versand: Da wir das Fulfillment (das Versenden der Pakete) selbst übernehmen, mussten wir herausfinden, wie man gefrorene Lebensmittel sicher verschicken kann. Anfangs nutzten wir gefrorene Eispacks, die wir in Vakuumbeutel aufwendig erstellten. Jetzt verschicken wir mit Trockeneis, für das wir lange einen zuverlässigen Lieferanten suchen mussten.
Versanddienstleister: Die Zusammenarbeit mit Versanddienstleistern war eine weitere Herausforderung. Durch zahlreiche Tests und Erfahrungen haben wir schließlich den perfekten Partner gefunden, der unseren Anforderungen entspricht. Zudem haben wir eine individuelle Verpackungslösung entwickelt, die auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten ist.
Finanzielle Herausforderungen: Da wir bisher keine Investoren haben, ist es eine besondere Herausforderung, auf die Zahlen zu achten und das Unternehmen finanziell gesund zu halten.
Trotz all dieser Hürden haben wir nie aufgegeben und sind stolz darauf, wie weit wir gekommen sind. Unsere Leidenschaft für Ramen und unser Engagement für Qualität treiben uns an, kontinuierlich besser zu werden und neue Lösungen zu finden.
Wo geht die Reise hin? Was sind eure Ziele für 2024 und für die nächsten fünf Jahre?
Zu Beginn haben wir mit vier verschiedenen Ramen-Sorten gestartet. Mittlerweile haben wir unser Angebot um zwei vegane Varianten und Edamame erweitert. Für 2024 und die nächsten fünf Jahre haben wir ehrgeizige Ziele. Wir planen, unser Sortiment weiter auszubauen und neue, innovative Produkte anzubieten. Dazu zählen neue Ramen-Sorten sowie ergänzende Produkte wie Beilagen und Desserts. Unsere Vertriebswege möchten wir erweitern, um unsere Ramen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, sowohl national als auch international.
Ein bedeutender Meilenstein war die Partnerschaft mit Getvoila, durch die wir ein Whitelabel-Produkt für einen bekannten Influencer kreiert haben. Ebenso wichtig ist unsere Kooperation mit Don Carne, mit dem wir ein weiteres Produkt entwickelt haben, das wir beide auf unseren Webseiten vertreiben. Nachhaltigkeit liegt uns am Herzen, daher optimieren wir unsere Produktionsprozesse und Verpackungen, um umweltfreundlicher zu werden und Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Das Kundenerlebnis wollen wir durch eine benutzerfreundlichere Website und besseren Kundenservice weiter verbessern.
In den nächsten Jahren investieren wir in neue Technologien, um unsere Produktionsprozesse effizienter und qualitativ hochwertiger zu machen. Gleichzeitig möchten wir eine starke Community um unsere Marke aufbauen und unsere Kund:innen aktiv einbeziehen. Unsere Reise als Frozen Ramen Start-up hat gerade erst begonnen, und wir sind voller Tatendrang und Enthusiasmus, um aimii zu einer bekannten und geschätzten Marke zu machen.
Wie seid ihr bekannt geworden?
Unser Durchbruch kam, als Linda ein Video auf TikTok postete, das in weniger als vier Stunden über 100.000 Aufrufe erzielte. Dieses virale Video war ein Wendepunkt für uns und zeigte das enorme Potenzial von Social Media für unser Geschäft.
Wir nutzten diesen Schwung und starteten eine gezielte Social-Media-Kampagne, um die Aufmerksamkeit weiter zu steigern. Plattformen wie Instagram und TikTok halfen uns, unsere Ramen bekannter zu machen und eine engagierte Community aufzubauen. Durch regelmäßige Posts, kreative Inhalte und die Interaktion mit unseren Followern konnten wir eine starke Online-Präsenz entwickeln.
Wie geht ihr mit Rückschlägen um?
Für uns gibt es für alles eine Lösung, man muss sie nur finden. Rückschläge sehen wir als Chancen, zu wachsen und zu lernen. Mit Geduld, Kreativität und Entschlossenheit haben wir Wege gefunden, scheinbar unüberwindbare Probleme zu lösen. Manchmal mussten wir unsere Denkweise ändern und neue Ansätze ausprobieren. Flexibilität und die Bereitschaft, aus Fehlern zu lernen, sind für uns entscheidend. Wir setzen auf offene Kommunikation im Team und suchen bei Bedarf Rat bei Mentor:innen und Branchenexpert:innen.
Ein Beispiel war die Herausforderung, unsere Produktionskapazitäten zu steigern. Durch neue Technologien und optimierte Abläufe haben wir dieses Problem erfolgreich bewältigt. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es immer einen Weg gibt. Diese Erkenntnis motiviert uns, auch nach Rückschlägen weiterzumachen und unsere Ziele zu verfolgen.
Welche Tipps könnt ihr Gründer:innen mit auf den Weg geben?
Einfach machen! Mutig sein und es einfach versuchen. Der Anfang mag hart sein, aber es ist wichtig, dran zu bleiben, alles zu geben und nicht aufzugeben. Perfektion ist nicht erforderlich – aus Fehlern lernt man am besten.
Offen und kommunikativ sein. Scheut euch nicht, andere Unternehmen um Tipps und Erfahrungen zu bitten. Fragen kostet nichts und kann wertvolle Einblicke geben.
Das Allerwichtigste: Nicht aufgeben! Beharrlichkeit und Entschlossenheit sind der Schlüssel zum Erfolg.
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