Nachtwäsche aus hochwertigen Reststoffen der Textilindustrie
avonté kreiert nachhaltige Nachtwäsche und Loungewear aus geretteten Stoffen der Textilindustrie. Das Unternehmen setzt auf Ressourcenschonung und ein langlebiges, zeitloses Design, das sowohl nachts als auch tagsüber tragbar ist.
Was macht euer Start-up und warum glaubt ihr, wird sich eure Geschäftsidee durchsetzen?
Mit avonté kreieren wir nachhaltige Nachtwäsche, welche ausschließlich aus geretteten, neuwertigen Stoffen unter fairen Bedingungen in Portugal gefertigt wird. Damit bieten wir unseren Kund:innen ressourcenschonende Produkte in exklusiven Kleinserien an. Wir widmen uns dem Problem des „Deadstock“. Als Deadstock oder Overstock bezeichnet man neuwertige Reststoffe der Textilindustrie, die oftmals vernichtet werden. Laut der Ellen MacArthur Foundation enden rund 12% der für die globale Bekleidungsherstellung produzierten Materialien als Abfall, bevor sie überhaupt zu Kleidungsstücken verarbeitet werden*. Diese Stoffe werden oft wegen überschätzter Bedarfe oder kleinen Farbabweichungen abgelehnt. Mit avonté wollen wir Produkte anbieten, die diese Stoffe nutzen und damit zur Lösung des Deadstock-Problems beitragen.
Was waren die größten Hürden, die ihr auf eurem Gründungsweg überwinden musstet?
Als Vorreiter mit dem Konzept, ausschließlich mit Reststoffen zu arbeiten und dabei industrielle Mengen zu produzieren, standen wir vor der Herausforderung, eine passende Lieferkette aufzubauen. Die Lieferanten organisieren ihre Restposten sehr unterschiedlich, was es uns schwer machte, konsistente und zuverlässige Bezugsquellen zu finden. Wir mussten eigene Prozesse für das Stoffsourcing entwickeln, um sicherzustellen, dass wir kontinuierlich hochwertige Materialien erhalten. Dieser Aufbau war eine der größten Hürden, aber er hat uns gleichzeitig ermöglicht, ein nachhaltiges Geschäftsmodell zu etablieren, das auf Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung basiert.
Wo geht die Reise hin? Was sind eure Ziele für 2024 und für die nächsten fünf Jahre?
Da wir noch relativ am Anfang stehen, liegt unser Fokus für 2024 darauf, die Sichtbarkeit unserer Marke weiter zu steigern. Wir möchten als Nachtwäschemarke bekannt werden, die für Qualität, Langlebigkeit und Ressourcenschonung steht. Unser Ziel ist es, ein Bewusstsein für nachhaltige Mode zu schaffen und langfristig einen Beitrag zur Reduzierung von textiler Überproduktion zu leisten. Dazu planen wir, unser Sortiment schrittweise, um weitere Core-Fits zu erweitern und unser Geschäft mit Einzelhandelspartnern auszubauen, da wir festgestellt haben, dass viele unserer Kund:innen ein physisches Einkaufserlebnis sehr schätzen.
In den nächsten fünf Jahren möchten wir avonté zu einer festen Größe im Bereich nachhaltiger Mode etablieren und gleichzeitig ein Beispiel dafür sein, wie innovative Ansätze und nachhaltige Praktiken in der Modebranche erfolgreich umgesetzt werden können.
Wie seid ihr bekannt geworden?
Wir sind noch immer dabei, unsere Bekanntheit weiter auszubauen. Besonders erfolgreich waren für uns Offline-Events, die wir gemeinsam mit lokalen Einzelhändler:innen veranstaltet haben. Diese Veranstaltungen haben uns die Möglichkeit gegeben, direkt mit unseren Kund:innen in Kontakt zu treten und unsere Marke authentisch zu präsentieren. Zusätzlich haben Berichte in lokalen und überregionalen Zeitungen sowie Magazinen unseren Bekanntheitsgrad deutlich erhöht. Um noch sichtbarer zu werden und die Kundenbindung zu stärken, setzen wir auf eine Mischung aus Pressearbeit, E-Mail Marketing und Social Media.
Wie geht ihr mit Rückschlägen um?
Aus Sicht der Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft haben wir gelernt, dass Transparenz und Authentizität entscheidend sind. Rückschläge gehören zum Prozess, und wir nehmen sie als Chance, weiter zu wachsen und zu lernen. Unsere Kund:innen schätzen es, wenn wir offen über unsere Herausforderungen sprechen und gleichzeitig unsere Erfolge teilen. Indem wir unsere Erfahrungen ehrlich kommunizieren, schaffen wir Vertrauen und zeigen, dass wir unser Engagement für echte nachhaltige Mode ernst nehmen. Offenheit ist für uns der Schlüssel, um langfristige Beziehungen aufzubauen und unsere Mission konsequent voranzutreiben.
Welche Tipps könnt ihr Gründer:innen mit auf den Weg geben?
Unsere persönlichen Learnings aus einem Jahr Selbstständigkeit: Vernetzt euch, nutzt euer Netzwerk und unterstützt euch gegenseitig. Nach Hilfe zu fragen ist kein Zeichen von Schwäche – man muss nicht alles allein schaffen. Plant viel Zeit ein, denn alles dauert länger als gedacht.
*: Morlet, A., Opsomer, R., Herrmann, S., Balmond, L., Gillet, C., and Fuchs, L.. “A new textiles economy: Redesigning fashion’s future.”, Ellen MacArthur Foundation, 2017, https://emf.thirdlight.com/file/24/uiwtaHvud8YIG_uiSTauTlJH74/A%20New%20Textiles%20Economy%3A%20Redesigning%20fashion%E2%80%99s%20future.pdf.
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