Studie zum Konsumverhalten – Wer shoppt am liebsten online?
Carina FreundlGeschätzte Lesedauer: 2 MinutenDie Corona-Pandemie zwang viele Menschen, ihre Einkäufe online zu erledigen. Aber auch bereits in den Jahren zuvor verzeichnete der E-Commerce immer mehr Zulauf. Wie sich mehr als zwei Jahre Pandemie sowie zuletzt Krieg und Inflation auf das Verhalten der Konsument:innen ausgewirkt haben, hat ibi research in ihrer Studie „Konsumentenverhalten – quo vadis?“ analysiert.
Aussterbende Innenstädte und verwaiste Ladenzeilen bestätigen es: Kaum jemand kauft nur noch im lokalen Einzelhandel ein. In den letzten zehn Jahren hat sich der Anteil derer, die zumindest bevorzugt stationäre Läden aufsuchen, halbiert. Inzwischen kaufen sogar 35 Prozent der befragten Studienteilnehmenden alles, also auch Lebensmittel und Dinge des alltäglichen Bedarfs, im Internet bzw. würden das tun, sofern es die Möglichkeit dazu gäbe.
Online-Shopping ist keine Frage des Alters
Online-Shops stoßen auf große Nachfrage – und das nicht nur bei der jungen Zielgruppe. Auch die 60- bis 69-Jährigen gaben an, dass sie gewisse Produkte bevorzugt im Internet bestellen. Viel entscheidender als das Alter der Kundinnen und Kunden sind die Lebensumstände. So wurde festgestellt, dass die wenigsten traditionellen Ladenkäufer:innen in Orten mit weniger als 10.000 Einwohner:innen leben. Schuld ist vermutlich die geringe Auswahl vor Ort. Auch die Anzahl an Familienmitgliedern schlägt sich auf das Kaufverhalten nieder. Vereinfacht gesagt: Leidenschaftliche Online-Shopper haben Familie und leben auf dem Land.
PayPal ist der Favorit
Um ihre Online-Einkäufe zu bezahlen, haben die meisten Befragten in den vergangenen 12 Monaten mindestens einmal PayPal verwendet – die allseits beliebte Rechnung folgt erst auf dem zweiten Rang.
Im Laden vor Ort wird das kontaktlose Bezahlen beliebter. Die physische Karte liegt aber in ihrer Nutzung immer noch vorne. Vor allem die Jüngeren nutzen seit Pandemiebeginn, häufig bereits bestehende, digitale Angebote verstärkt. Auch kontaktlose Zahlungen lassen sich verstärkt in dieser Altersgruppe verzeichnen.
Eine Chance für den stationären Handel
Corona hat den Trend zum Online-Shopping nicht gebrochen, im Gegenteil: Seit der Pandemie kauft über ein Drittel der Deutschen häufiger online ein. Das macht es noch essentieller für Händlerinnen und Händler, die derzeit noch nicht digital unterwegs sind, ihre Konzepte zu überdenken. Dennoch soll damit nicht der Untergang des stationären Handels eingeläutet werden. Das bestätigen auch die Studienergebnisse: Zumindest ein Teil der leidenschaftlichen Online-Shopper gibt dem stationären Handel wieder eine Chance. Damit das kein einmaliges Erlebnis bleibt, sind nun die Händler:innen gefragt.
Die gesamte Studie mit allen Ergebnissen kann auf der Website von ibi research kostenlos heruntergeladen werden.