Bootcamp: Livestreams und Social Media – Digitalisierung im Küchenhaus Jansen
Das Mittelstand-Digital Zentrum Handel begleitet Händler:innen bei der Digitalisierung. Anhand dieser Beispiele wird gezeigt, wie die digitale Transformation im Einzelhandel aussehen kann.
Das Unternehmen
Das Küchenhaus Jansen vertreibt maßgeschneiderte Küchen und bietet von der Beratung über die konkrete Planung und die Montage vor Ort verschiedene Services an. Neben der stationären Filiale vor Ort betreibt das Küchenhaus auch eine Website und bespielt diverse Social Media-Kanäle, um mehr Kundschaft anzulocken und zu informieren.
Die Herausforderung
Durch die vorhandene Website und die Social Media-Kanäle wurden bereits wichtige erste Schritte im digitalen Raum gemacht. Diese sind heutzutage notwendig, um auch in der digitalen Welt auf (potentielle) Kund:innen zuzugehen. Durch die dörfliche Lage des Küchenhauses ist Laufkundschaft eher gering im Vergleich zum städtischen Raum. Umso wichtiger ist es, durch eine adäquate Onlinepräsenz auf sich aufmerksam zu machen und Kund:innen auf digitalem Wege zu erreichen.
Wir haben uns die Onlineauftritte genauer angeschaut, um Verbesserungsmöglichkeiten aufzuzeigen, die zu besserer Nutzbarkeit, mehr Reichweite und gesteigerten Interaktionen führen.
Analyse der Webseite
Eine Website ist für lokale Händler:innen essenziell, um ihre Sichtbarkeit zu erhöhen und mit potenziellen Kund:innen in Kontakt zu treten. Sie bietet rund um die Uhr wichtige Informationen wie Öffnungszeiten, Standort und Angebote. Mit einer ansprechenden Website wirken Händler:innen professionell und schaffen Vertrauen. Zudem ermöglicht sie gezieltes Marketing, z. B. durch Suchmaschinenoptimierung, und kann als zusätzlicher Verkaufskanal genutzt werden. In einer zunehmend digitalen Welt hilft eine Website, konkurrenzfähig zu bleiben und neue Kund:innen zu gewinnen, während bestehende Kund:innen durch aktuelle Aktionen und Inhalte gebunden werden.
Diese Punkte helfen dabei, ein umfassendes Bild zu erhalten und fundierte Entscheidungen zu treffen:
Kostenpflichtige Anzeigen ergänzen die organischen Suchergebnisse und können so die Präsenz bei den Interessent:innen steigern. Wichtig ist dabei eine Optimierung der Anzeigekampagnen im Hinblick auf die gewünschten Ziele und eine regelmäßige Überprüfung der Wirksamkeit der Werbemaßnahmen.
Damit Kund:innen einfach Zugang zu den Informationen erhalten, die sie suchen, ist eine gut integrierte Navigation auf der eigenen Website unabdinglich. Eine klar strukturierte Menüführung hilft dabei, Produkte, Dienstleistungen oder wichtige Inhalte intuitiv zu finden, ohne dass Nutzer:innen lange suchen müssen. Dies reduziert Frustration und erhöht die Verweildauer auf der Seite. Besonders für lokale Händler:innen ist es wichtig, dass Informationen wie Öffnungszeiten, Kontaktdaten oder der Standort leicht zugänglich sind. Eine benutzerfreundliche Navigation sorgt zudem dafür, dass die Seite professionell und vertrauenswürdig wirkt, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass ein Erstkontakt entsteht und aus Besuchern langfristige Kund:innen werden.
Ähnlich der Navigation ist auch das Layout allgemein substantiell, damit Kund:innen sich gut zurechtfinden. Informationen sollten klar und deutlich positioniert werden, Farben (beispielsweise für Schriften), sollten kontrastreich dargestellt werden. Graue Schrift auf schwarzem Hintergrund ist deutlich schlechter lesbar als weiße Schrift auf schwarzem Hintergrund. Auch Parameter zur Barrierefreiheit der eigenen Website sollten hier eine Rolle spielen, beispielsweise für Besucher:innen mit rot-grün-Schwäche.
Schnelle Ladezeiten der eigenen Website bedeuten nicht nur, dass weniger Daten zwischen den Endgeräten der Kund:innen und der Homepage ausgetauscht werden müssen, sondern auch, dass Informationen schneller zur Verfügung stehen. Das führt zu einem verbesserten Erlebnis beim Nutzen der Website und vermittelt einen professionelleren Eindruck. Wer mit langen Ladezeiten konfrontiert wird, tendiert eher dazu, sich die Informationen woanders zu beschaffen.
Abhilfe kann unter Anderem das Optimieren von Bildgrößen schaffen, indem diese beispielsweise nicht größer sind, als sie auf der Website dargestellt werden. Auch das Verwenden von komprimierten Formaten wie JPG anstelle von PNG kann die Größe der zu ladenden Inhalte deutlich reduzieren – bei kaum merklichem Qualitätsverlust. Das Gleiche lässt sich auch bei Videomaterial anwenden.
Bei Datenschutzangaben ist es wichtig zu beachten, dass Websites individuell sind, und die Angaben auf die eigenen Bedarfe angepasst werden sollte. Dies umfasst dabei insbesondere auch die Auswahl der relevanten Inhalte, sodass nötige Angaben enthalten sind, zugleich aber keine Aspekte beschrieben werden, die auf der Website gar nicht vorkommen. Eine so ausgearbeitete Datenschutzerklärung unterstreicht den professionellen Anspruch des Unternehmens.
Analyse der Social-Media-Aktivitäten
Das Beispielen von Social Media-Kanälen ist für lokale Händler:innen eine effektive Möglichkeit, ihre Reichweite zu erhöhen und mit ihrer Zielgruppe in direkten Kontakt zu treten. Plattformen wie Instagram, Facebook oder TikTok bieten die Chance, Produkte und Dienstleistungen kreativ zu präsentieren, aktuelle Angebote zu bewerben und Einblicke hinter die Kulissen zu geben.
Durch regelmäßige, authentische Beiträge können Händler:innen Vertrauen aufbauen und ihre Marke stärken. Zudem ermöglichen Social Media-Kanäle direkten Austausch mit Kund:innen, schnelle Reaktionen auf Fragen oder Feedback und gezielte Werbekampagnen für die lokale Zielgruppe.
In einer zunehmend digitalen Welt bieten soziale Medien eine Möglichkeit, sichtbar und konkurrenzfähig zu bleiben.
Um in der Social Media-Welt Reichweite zu gewinnen, sind vor allem regelmäßige Beiträge wichtig. Hierzu gibt es verschiedene Formate, die bespielt werden können. Die meisten Plattformen bieten neben klassischen Posts in Form von Text und Bildern inzwischen auch die Möglichkeit sogenannte „Shorts“ (YouTube), „Reels“ (Instagram“) oder „TikToks“ (TikTok) hochzuladen. Das sind Videoausschnitte im Hochformat, die es ermöglichen, kurz (oft nicht länger als eine Minute) und knapp beispielsweise neue Ware zu präsentieren, Aktionen anzukündigen, oder Situationen aus dem alltäglichen Geschäft darzustellen. Wer regelmäßig Inhalte veröffentlicht und für Interaktion sorgt, wird von den Algorithmen der diversen Plattformen eher bei den Nutzer:innen vorgeschlagen.
Zusätzlich bieten diese Plattformen das Hochladen sogenannter „Stories“ an. Das sind Bilder oder Videos, die nur 24 Stunden sichtbar sind. Diese bieten sich ähnlich wie die zuvor genannten Möglichkeiten zum Bewerben von Aktionen und Angeboten an, können aber auch genutzt werden, um die Zielgruppe am Alltag teilhaben zu lassen, und so eine persönliche Bindung zu den Kund:innen aufzubauen. Hier ist eine tägliche Veröffentlichung empfehlenswert.
Beim Erstellen von Beiträgen können diverse Mechaniken der Onlineplattformen genutzt werden, um die Sichtbarkeit und Reichweite der Beiträge zu erhöhen. Dazu zählen auf der einen Seite das gezielte Verlinken anderer Firmenaccounts oder Personen, wie beispielsweise der Hersteller der beworbenen Produkte (durch ein „@“-Symbol), und auf der anderen Seite die Verwendung gezielter Hashtags (durch ein „#“-Symbol), die den Inhalt beschreiben und den Beitrag kontextualisieren (bspw.: #kuechenstudio oder #kuechenplanung).
So genannte „Branded Hashtags“ können genutzt werden, um für das eigene Unternehmen ein Hashtag zu etablieren (bspw. #KuechenhausGebrJansen). So werden einerseits die eigenen Inhalte unter einem Tag zusammengefasst auffindbar, andere Nutzer:innen können aber ebenfalls unter diesem Hashtag relevante Inhalte posten und tauchen dann ebenfalls unter diesem Hashtag auf.
In allen Fällen sollte man vorab überprüfen, welche Inhalte sich hinter den gewählten Hashtags verbergen, um sicherzustellen, dass sie zu den eigenen Vorstellungen passen.
Wer einen eigenen Social Media-Kanal betreibt, hat neben der Möglichkeit, eigene Inhalte zu posten auch die Möglichkeit, Inhalte anderer zu konsumieren und für sich zu nutzen. Es lohnt sich beispielsweise, den Marken zu folgen, die man im eigenen Geschäft vertreibt. So erhält man einerseits Updates von diesen und kann andererseits deren Inhalte bei Bedarf beispielsweise weiterverbreiten, um im gleichen Zug darauf hinzuweisen, dass sie Teil des eigenen Sortiments sind.
Neben den eigenen Marken lohnt es sich, sich auch mit Firmen im Umkreis zu vernetzen. So behält man das örtliche Umfeld im Blick und kann sich gegebenenfalls auch gegenseitig unterstützen.
Interagieren Follower:innen mit eigenen und relevanten Beiträgen in Form von Kommentaren, lohnt es sich, diese zu beantworten. Das vermittelt ein positives Bild nach außen und schafft persönliche Bindung mit den Kund:innen.
Erfahren Sie hier, wie das Küchenhaus Jansen aus Mönchengladbach-Günhoven den Online-Livestream vorbereitet, geplant und umgesetzt hat. Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen.
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