Handel ist Wandel: Nie war es wichtiger als heute!

Frank RehmeGeschätzte Lesedauer: 2 Minuten

Es ist soweit: Durch die Pandemie hat selbst das letzte Handelsunternehmen die Bedeutung und Notwendigkeit der Digitalisierung erkannt. Zahlreiche Förder- und Unterstützungsprogramme wurden zudem aufgelegt, um den Handel bei dieser Aufgabe zu unterstützen.

Pfiffige Händlerinnen und Händler haben die Signale der Zeit erkannt und sind auf den digitalen Zug aufgestiegen. Im Nu wurden Social-Media Accounts bespielt und Webshops aufgebaut, um damit die Versäumnisse der letzten Jahre aufzuholen. Prozesse und Veränderungen, die sonst mehrere Jahre in Anspruch genommen haben, wurden in wenigen Monaten eingeführt – ein Vorgang, der viele Unternehmen häufig an den Rand der Überforderung gebracht hat.

Die Überforderung der Organisation

Plötzlich war ein rein stationäres und oft auch traditionelles Handelsunternehmen mit folgenden Themen und neuen Wörtern konfrontiert:

  • Messenger Shopping
  • Kontaktlosem Bezahlen
  • Social-Media Content Management
  • Erstellen von Bild, Film und Text Inhalten
  • Echtzeitbestandsführung
  • Fulfillment
  • Sortimentsbereinigung
  • Onlineshop-Betrieb
  • und, und, und

In mehreren Projekten war dann zu beobachten, dass sich viele Händlerinnen und Händler an den Aufgaben schlicht verhoben haben: Die Beschlussdynamik zur Einführung neuer Themen lag deutlich über deren Umsetzungsdynamik. Viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen waren schier überfordert und konnten den Neuerungen auch bei bestem Willen nicht folgen.

Kommunikation und Ausbildung sind der Schlüssel zum Erfolg

Basis eines jeden Veränderungsprozesses sollte daher immer das Informationsmanagement sein. Konkret: Bei der Einführung neuer Technologien ist die Erstellung eines Stufenplans ist der erste Schritt. Parallel werden die Kommunikations- und Trainingsmaßnahmen erarbeitet. Eine Orientierung, in welcher Reihenfolge eine mögliche Transformation ablaufen kann, gibt die digitale Bedürfnispyramide des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Handel.

Wichtig dabei: Ist eine Stufe des Transformationsprozesses nicht zu 100 Prozent umgesetzt, sollte auf keinen Fall mit der nächsten begonnen werden. Schnell entsteht bei den Mitarbeitenden der Eindruck, dass Dinge nicht konsequent zu Ende gebracht werden – ein Alibi für viele der Belegschaft, um sich zukünftig weniger engagiert einzubringen. Bei Veränderungen hat man aus Sicht der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nur eine Chance – und die muss sitzen.

Der Großteil wird deutlich leichter fallen, wenn man die Digitalisierung als das ansieht, was sie wirklich ist: Eine große Hilfe bei der Gestaltung der Zukunft, zugleich aber vom Aufwand her vergleichbar mit einer Neugründung – die sich aber lohnt!