Der Second Hand-Markt hat sich weiterentwickelt: Vom Flohmarktbesuch zu Online-Plattformen speziell für gebrauchte Produkte aller Art. Was Sie zu diesem Trend wissen müssen und wie Sie ihn am besten für sich nutzen.
Was muss ich als Einzelhändler:in rund um Second Hand-Produkte wissen und wie kann ich mich diesen annähern? In einer neuen Folge unseres Podcasts „handelkompetent“ sprechen wir mit Julia Frings, Projektmanagerin am IFH KÖLN, über die Entwicklung und Charakteristika dieses Trends und was Einzelhändler:innen wissen sollten, wenn es um Second Hand-Produkte geht.
Zweites Leben für Produkte und neue Zielgruppen: Second Hand als Chance
Second Hand gewinnt zunehmend an Beliebtheit, sowohl auf Flohmärkten als auch online. Das Marktvolumen hat sich seit 2010 fast verdoppelt. Besonders seit der Corona-Pandemie erlebte der Second Hand-Markt einen regelrechten Boom – durch die Lockdowns hatten viele Menschen Zeit, alte Produkte auszurangieren oder sich mit neuen gebrauchten Schätzen zu versorgen – häufig rund um das Thema Einrichtung oder Bücher.
Second Hand birgt neue Zielgruppen
Vor allem junge Konsument:innen sind Treiber des Trends: Sie sind eine maßgebliche Kraft hinter dem Wachstum des Second Hand-Handels. Für sie haben gebrauchte Produkte das alte Image abgestreift. Als Gründe lassen sich zum einen ein stärkeres Bewusstsein für Nachhaltigkeit ausmachen, aber auch die Wiederkehr von Trends aus vorherigen Jahrzehnten sowie Vintage-Produkten. Und es schadet dabei nicht, dass Second Hand-Produkte oft preisgünstiger sind – ein echtes Win-Win. So kann die Beschäftigung im Handel mit gebrauchten Produkten insbesondere auch ein Zugang zu jüngeren Zielgruppen sein.
Vor allem Bücher und Elektronik eignet sich
Welche Produkte sind denn nun die beliebtesten Second Hand-Schnapper? Generell sind es vor allem Bücher, die von Konsument:innen gerne gebraucht gekauft werden. Weiterhin auch Elektronik und Fashion sowie Produkte für Kinder. Gedruckte Bücher und weitere Medien sind Produkte, die nach dem Gebraucht meist unbemerkt im Regal ihr Dasein fristen. Eine Chance für viele Kund:innen, diese auszumisten und sich gleichermaßen mit gebrauchten und preisgünstigeren neuen Büchern und Medien einzudecken. In der Elektronikbranche geht es neben Produkten, die vielleicht nur eine gewisse Zeitspanne benutzt werden, natürlich auch um wiederaufbereitete Produkte, wie beispielsweise Smartphones.
Als Einzelhändler:in bieten Sie Kund:innen vor allem Sicherheit
Während der Kauf von gebrauchten Produkten früher häufig unter Privatpersonen, z.B. auf Flohmärkten, stattfand, ist der Verkauf heute institutionalisierter. Viele Einzelhändler:innen bieten gebrauchte Produkte bei sich im Geschäft oder auf Onlineplattformen an. Dies heißt für Konsument:innen häufig, dass sie zum einen die Produkte vorab anfassen und testen können, was ihnen Sicherheit in ihrer Kaufentscheidung gibt. Bei vielen Online-Plattformen gibt es weiterhin eine Möglichkeit der Rückgabe des Produkts, sollte z.B. ein Kleidungsstück nicht passen oder gefallen. Insbesondere Online-Plattformen ermöglichen Kund:innen einen bequemen Kauf – wer möchte sonntags um 7 Uhr auf den Flohmarkt gehen, wenn der Kauf auch bequem vom Sofa aus möglich ist?
Beobachtung von Second Hand-Trend für alle Händler:innen relevant
Grundsätzlich gilt, dass der Trend rund um den Verkauf von Second Hand-Produkten für alle Händler:innen interessant sein kann: Neue Zielgruppen und Umsätze können erschlossen und Vorteile hinsichtlich eines nachhaltigeren Images erreicht werden. Technische Lösungen, die den Verkauf der Produkte auch online ermöglichen sind ebenfalls für kleine Unternehmen möglich und bieten Kund:innen einen bequemen Einkauf.
Podcast
In unserer Podcastfolge „Second Hand im Trend – das sollten Händler:innen“ wissen geht es unter anderem um folgende Themen:
- Wie hat sich der Trend entwickelt?
- Wer sind die Zielgruppen des Trends und warum?
- Welche Branchen sind besonders im Fokus?
- Wie können Händler:innen den Trend für sich nutzen?
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Projektreferentin Mittelstand-Digital Zentrum Handel